über das Museum und seine Ausstellungsräume (im Umbau)
Das Haus des Museums wurde 1894 als Schule erbaut.
Es liegt inmitten eines ehemaligen Römerkastells aus dem 2. Jh. n. Chr., von dem noch Reste eines Eckturmes und Teile einer 5 Meter hohen Umfassungsmauer zu sehen sind. Turm und Mauer sind übrigens die ältesten oberirdischen römischen Bauwerke diesseits des Rheins.
Vom Keller bis zum Dachboden dokumentiert das Museum die Zeitgeschichte von der Urzeit bis in unser Jahrhundert.
Die Vorgeschichte gliedert sich in Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit bis hin zur Zeit der Kelten. Viele originalgetreu rekonstruierte Werkzeuge, Waffen und Geräte, besonders aus der Steinzeit, sind dabei zu "begreifen". Unter anderem ist ein in Lebensgröße dargestelltes Nomadenlager aus der jüngeren Altsteinzeit (ca. 30.000 Jahre v. Chr.) zu sehen. Schmuck und Vorratsgefäße aus der Bronze- und Eisenzeit sowie weitere steinzeitliche Funde und Gebrauchsgegenstände sind ausgestellt.
Der Römerzeit wurde ebenfalls sehr viel Beachtung geschenkt. Ein Modell der ehemaligen Kastellanlage sowie zahlreiche Fundstücke, zu denen auch Bauteile der einstigen römischen Mainbrücke gehören, sind veranschaulicht dargestellt. Zu sehen sind die Nachbildung eines Mithrasheiligtums (2 x 2 m großes Halbrelief des Mithras), Originale und Nachbildungen von Weihesteinen, Reste der römischen Mainbrücke, Karten, Modelle, Dioramen, Rüstungen, Waffen, Eisengeräte, Keramiken, Gläser, eine verwendungsfähige Getreidemühle sowie Original-Hypokaustkacheln aus der obergermanischen Heeresziegelei, die mehr als 100 Jahre in unserer Gemeinde angesiedelt war. Die einzelnen Weihesteine weisen auf die Existenz einer Benefiziarierstation in der Nähe der römischen Mainbrücke hin.
Auch die Darstellung der Großkrotzenburger Ortsgeschichte nimmt ein breites Spektrum ein. Von der ersten urkundlichen Erwähnung über das Mittelalter, die Zeit der Hexenverfolgung bis hin zur Neuzeit sind viele geschichtliche Perioden vertreten. Aus der Zeit um 1720 ist als Diorama "Der Herrenhof" des "St. Peter Stiftes", zu dem unser Ort ca. 800 Jahre gehörte, dargestellt. An lebensgroßen Figuren und in Schubkästen sieht man anschaulich die Kleidung und allerhand Zubehör, mit dem sich Männer, Frauen und Kinder modisch herrichteten. Feine Stick-, Strick- und Häkelarbeiten sowie spitzenverzierte Unterwäsche treffen sogar unseren heutigen Geschmack.
Alt-Krotzenburg zeigt auf dem Dachboden des Hauses das bäuerliche Leben und Wohnen wie es unsere Urgroßeltern noch kannten. In verschiedenen Ensembles sind folgende Ausstellungsstücke zu sehen: Taufkapelle mit sakralen Gegenständen, ein Kreuz als Erinnerung an den alten Friedhof, Ausstellungsstücke aus der Kaiserzeit, die alte Schulstube, Flachsbereitung und Weberstube, Dorfwirtschaft und Bauernküche, der Schreibtisch des Bürgermeisters mit Wohnstube, eine Schlafstube und ein Jugendstilzimmer.
Im Keller des Hauses lernen die Museumsbesucher die Arbeitswelt unserer Vorfahren in mehr als 12 komplett eingerichteten Handwerksstuben kennen: Schmiede, Küferei und Wagnerei, Ausstellung diverser landwirtschaftlicher Gerätschaften, Hausmetzgerei, Schusterwerkstatt, Druckerei, Silberschmiede, Schreinerwerkstatt und Zimmerei, Backstube, Diamantschleiferei und vieles mehr zeigen die damals überwiegend männlichen Berufszweige, während Bürstenmacher, Zigarrenmacher und Krämerladen den Frauen in früherer Zeit nur geringe Möglichkeiten zum Gelderwerb boten.
Besucherinformationen sowie die Öffnungszeiten des Museums und weitere Hinweise erhalten Sie auf der folgenden Seite.