Römerzeit
Mithraskultbild
Mithras, der persische Lichtgott, tötet auf dem Kultbild den Urstier und erschafft damit die Welt. Dieses Kultbild stammt aus dem Mithräum in Großkrotzenburg, dass nordwestlich des Kastells in der Nähe eines Gräberfeldes gefunden wurde.
Das Mithrasbild (2 x 2 m) wurde während des Zweiten Weltkrieges in Hanau zerstört und ist heute nur noch als Nachbildung im Museum Großkrotzenburg vorhanden. Rahmen und Rückseite des Kultbildes zeigen Stationen aus dem Leben Mithras' sowie kosmische Motive. Die zwölf Tierkreiszeichen etwa überwölben die zentrale Tötungsszene.
Der Mithras-Mysterienkult war im römischen Reich weit verbreitet. Die Anhänger des Kultes mussten sieben Grade der Einweihung durchlaufen, ehe sie den vollen Glaubensinhalt erfahren durften. Die Mithras-Jünger erwarteten ein Leben nach dem Tode. Wenn sie sich im Leben bewährt hatten, sollten Ihre Seelen auf heimatliche Fixsterne zurückkehren.
Heeresziegelei
Gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. unterhielt die in Großkrotzenburg stationierte 4. Vindeliker-Kohorte einen umfangreichen Ziegeleibetrieb.
Die Ziegelei hatte sogar zeitweise die Aufgabe einer zentralen obergermanischen Heeresziegelei wahrgenommen.
Wegen seiner Feuergefährlichkeit legte man sie abseits des Kastells und Lagerdorfes an, und zwar dicht am Pfahlgraben, nordöstlich des Kastells.
Die Ziegelei hatte ein weites Absatzgebiet, denn die fertigen Ziegel konnten bequem auf dem Wasserweg abtransportiert werden. Die Kohorte belieferte zahlreiche Militärbauten von Niederbieber im Neuwieder Becken bis Walldürn südöstlich von Miltenberg.
Bislang wurden nachweislich 5 Brennöfen in Großkrotzenburg geborgen.
Weihesteine
Die beiden Weihesteine wurden im ersten Viertel des 3. Jhr. n. Chr. gesetzt. Errichtet wurden sie von 2 Legionären der 8. Legion, die in Straßburg stationiert war. Beide geben an, dass sie als Benefiziarier vorübergehend in Großkrotzenburg gedient haben.
Weitere Informationen zu römischen Steindenkmälern, die im Museum Großkrotzenburg ausgestellt sind, finden Sie auf den Seiten der Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie VBI ERAT LVPA.